Rabenstein, K. & Rahm, S. (2009). Ganztagslehrer/innen – auf dem Weg zu einem neuen Professionsverständnis? journal für LehrerInnenbildung, 1, 15-21.
Einleitend stellen die Autorinnen fest, dass deutschlandweit immer mehr Ganztagsschulen eingerichtet werden. Die Bildungspolitik will damit ihrer Ansicht nach auf die neuen Anforderungen an Schule reagieren, die beispielsweise die Dynamik des gesellschaftlichen Wandels, die heterogenen Lebensformen oder neue globale Herausforderungen gesellschaftlichen Zusammenlebens mit sich bringen. Der Beitrag arbeitet in den folgenden Kapiteln heraus, inwiefern sich die Arbeit, Vorstellungen über das Berufsbild und das Professionsverständnis der Ganztagslehrkräfte von den Lehrkräften an Halbtagsschulen unterscheiden. Dazu werden die in der Reformprogrammatik enthaltenen Ansprüche an „gute“ Lehrerinnen und Lehrer an Ganztagsschulen in vier Punkten systematisiert (Präsenzzeit, Kooperation, Unterricht und Schulentwicklung) und vor dem Hintergrund des gesicherten Wissens über die Tätigkeit von Ganztagslehrkräften diskutiert und mit den von den schulischen Akteuren selbst entwickelten Vorstellungen vom „Ganztag“ ergänzt. In dem abschließenden Kapitel „Steigerung von Offenheit und Komplexität“ diskutieren die Autorinnen die Frage, „welche Folgen für das pädagogische Professionsverständnis mit der Einführung der Ganztagsschule verbunden sind“ (Rabenstein & Rahm 2009, S. 16).