Rothland, M. (2013). Belastung und Beanspruchung im Lehrerberuf. Modelle, Befunde, Interventionen (2., vollständig überarbeitete Auflage). Wiesbaden: Springer.
Der Herausgeber, Martin Rothland, legt mit diesem Band eine Zusammenstellung von Beiträgen vor, die sich der Lehrerbelastungsthematik aus unterschiedlichen Perspektiven nähern. Neben zwei einführenden Kapiteln in die Thematik vom Herausgeber selbst, werden dabei die zwei Themenblöcke „Modelle, Konzepte und Befunde der Lehrerbelastungsforschung“ (mit acht Beiträgen) und „Belastungsbewältigung, Prävention und Intervention“ (mit fünf Beiträgen) bearbeitet. Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Überblick über den Inhalt des Beitrags sowie mit Schlüsselbegriffen. Zudem charakterisieren Definitions- und Informationskästen in den einzelnen Kapiteln sowie Literaturempfehlungen am Ende jedes Kapitels den Band als Lehrbuch.
35.1: Im Kapitel „Belastung und Beanspruchung im Lehrerberuf und die Modellierung professioneller Kompetenz von Lehrerinnen und Lehrern“ verortet Martin Rothland (2013a) die selbstregulativen Fähigkeiten als ein Aspekt professioneller Handlungskompetenzen von Lehrerinnen und Lehrer im aktuellen Forschungskontext und betont deren Bedeutung. (S. 2-20)
35.2: „Beruf: Lehrer/Lehrerin – Arbeitsplatz: Schule. Charakteristika der Arbeitstätigkeit und Bedingungen der Berufssituation“ ist ein weiteres, vom Herausgeber Martin Rothland (2013b) verfasstes Kapitel. Darin informiert er – unter besonderer Berücksichtigung potenzieller Belastungsmomente – über „Charakteristika der Lehrertätigkeit und den Bedingungen sowie Anforderungen der Berufssituation […], die sich in ihrer Komplexität und Vielfältigkeit, aber auch in ihrer Widersprüchlichkeit der Schüler- oder Elternperspektive entziehen.“ (Rothland 2013b, S. 21) (S. 21-39)
35.3: Rolf van Dick und Sebastian Stegmann berichten in ihrem Beitrag „Belastung, Beanspruchung und Stress im Lehrerberuf – Theorien und Modelle“ über Modelle und Theorie aus der Arbeitspsychologie, deren Einsatz im Schulkontext, auch auf der Basis von ausgewählten Studienbefunden. Die Autoren zeigen auf, welche Möglichkeiten die vorgestellten Ansätze – das Belastungs-Beanspruchungsmodell, das transaktionale Stressmodell, das Job-Characteristics-Modell und das Handlungsregulationsmodell – zur Beschreibung des Lehrerberufs sowie zur Analyse der Arbeitsbedingungen von Lehrkräften bieten. (S. 43-59)
35.4: Uwe Schaarschmidt und Ulf Kieschke beziehen sich in dem Kapitel „Beanspruchungsmuster im Lehrerberuf. Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus der Potsdamer Lehrerstudie“ auf Erkenntnisse der Potsdamer Lehrerstudie, erläutern das Untersuchungskonzept, unterscheiden vier Beanspruchungsmuster sowie individuelle Bewältigungsstile, ziehen einen Berufsvergleich und stellen Veränderungen im Belastungserleben dar. Eine ihrer Schlussfolgerungen geht auch auf die Verteilung der Beanspruchungsmuster unter den Lehramts-Studierenden ein. (S. 81-97)
35.5: Mit ihrem Beitrag „Wie gehen Lehrkräfte mit Belastungen um? Belastungsregulation als Aufgabe und Ziel für Lehrkräfte und Schüler“ legen die Autoren Marcus Eckert, David Ebert und Bernhard Sieland ein Augenmerk auf die Bewältigung von beruflichen Belastungssituationen durch Lehrerinnen und Lehrer. Auf der Grundlage von Forschungserkenntnissen über Prototypen von Belastungen, Muster der Belastungsregulation und Rahmenbedingungen wird geklärt, warum sich die Situation für die Lehrkräfte nur schwer ändern lässt. Die Autoren präsentieren abschließend „diagnosegeleitete Strategien für die Verbesserung der Bewältigungsregulation.“ (Eckert, Ebert & Sieland 2013, S. 193) (S. 193-211)
35.6: Cosima Dorsemagen, Patrick Lacroix und Andreas Krause nehmen in ihrem Beitrag „Arbeitszeit an Schulen: Welches Modell passt in unserer Zeit? Kriterien zur Gestaltung schulischer Arbeitsbedingungen“ die Vorgaben zur Arbeitszeit – insbesondere das in Deutschland weit verbreitete Pflichtstundenmodell – in den Blick. Anhand von 14 Kriterien, an denen sich Arbeitszeitregelungen für Lehrerinnen und Lehrer messen lassen, diskutieren die Autoren, ob die Steuerung von Arbeitszeit über die Anzahl der erteilten Unterrichtsstunden noch zeitgemäß ist. Dabei beziehen sie auch zentrale Ergebnisse einer empirischen Studie zur Lehrerarbeitszeit in Baden-Württemberg mit ein. (S. 213-230)
35.7: In dem Buchbeitrag „Soziale Unterstützung“ klärt der Autor Martin Rothland (2013c) einleitend den Begriff und unterscheidet unterschiedliche Formen sozialer Unterstützung (emotionale und praktische Unterstützung sowie soziale Integration). Die Entlastungs- und Schutzwirkungen von sozialer Unterstützung werden unter Berücksichtigung des transaktionalen Stressmodells verdeutlicht. Die Bedeutung sozialer Unterstützung im Lehrerberuf sowie die Bedingungen für das sozial-interaktive Geschehen im Kollegium am Arbeitsplatz Schule kommen abschließend zur Sprache. (S. 231-250)