Terhart, E., Bennewitz, H. & Rothland, M. (Hrsg.) (2014). Handbuch der Forschung zum Lehrerberuf (2., überarbeitete und erweiterte Auflage). Münster: Waxmann.
Das „Handbuch der Forschung zum Lehrerberuf“ erschien in der Erstauflage im Jahr 2011 und ist im deutschsprachigen Raum das erste in dieser Art. Das leitende Gliederungsprinzip des Handbuchs sind acht Forschungsschwerpunkte zum Lehrerberuf: 1) Forschung zur Geschichte des Lehrerberufs, 2) Charakteristika und Rahmenbedingungen des Lehrerberufs, 3) Konzepte der Forschung zum Lehrerberuf, 4) Forschung zur Berufsbiografie von Lehrkräften, 5) Forschung zur Lehrerbildung, 6) Forschung zu Lehrerkognitionen, -emotionen und -kompetenzen, 7) Forschung zum Lehrerhandeln, 8) Forschung zur Belastung und Beanspruchung im Lehrerberuf.
45.1: „Der Persönlichkeitsansatz in der Lehrerforschung“ als ein Konzept der Forschung zum Lehrerberuf wird von Johannes Mayr in seinem Beitrag vorgestellt, indem er die theoretischen Grundlagen zum „Eigenschaftsparadigma“ und dem darin eingebetteten „Fünf-Faktoren-Modell“ ausführt und dazu Befunde der Persönlichkeitsforschung im Lehrerberuf präsentiert. (S. 189-215)
45.2: „Das Experten-Paradigma in der Forschung zum Lehrerberuf“ ist ein weiterer Ansatz, der von den Autoren Stefan Krauss und Georg Bruckmaier vorgestellt wird. Zunächst legen Sie die kognitionspsychologischen Grundlagen der Expertiseforschung dar, bevor sie sich der Lehrkraft als Expertin bzw. Experte nähern und abschließend die COACTIV-Studie als Beispiel für den Expertenansatz im Lehrerberuf vorstellen. (S. 241-261)
45.3: Die empirische Forschung über die Berufswahlmotive und berufsbezogenen Überzeugungen ist Grundlage eines Artikels von Martin Rothland in einem Kapitel zu den Berufsbiografien von Lehrkräften. Unter der Überschrift „Warum entscheiden sich Studierende für den Lehrerberuf?“ werden zunächst Theorien und Modelle zur Berufswahl vorgestellt und dann Forschungserkenntnisse zur Berufswahlmotivation von Lehrkräften präsentiert. (S. 349-385)
45.4: Die Autoren Manuela Keller-Schneider und Uwe Hericks lenken in ihrem Beitrag „Forschungen zum Berufseinstieg. Übergang von der Ausbildung in den Beruf“ die Aufmerksamkeit auf die Komplexität der Berufsanforderungen mit den Lehrkräfte konfrontiert werden, die zum ersten Mal volle berufliche Verantwortung übernehmen. Sie präsentieren dazu Theorien, Modelle und Forschungsmethoden in diesem Bereich, den aktuellen Forschungsstand sowie Studien und Konzepte zur Begleitung während der Einstiegsphase. (S. 386-407)
45.5: Andreas Frey gibt in seinem Beitrag „Kompetenzmodelle und Standards in Lehrerbildung und Lehrerberuf“ einen Überblick, „wie wissenschaftliche Forschung gegenwärtig den erfolgreichen Lehrer beschreibt und welche Kompetenzen demnach im Laufe der Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung erworben werden sollten.“ (Frey 2014, S. 712) Unter den vorgestellten Kompetenzmodellen wird unter anderem das Modell professioneller Handlungskompetenz im Lehrerberuf nach COACTIV berücksichtigt. Unter den vorgestellten Standardmodellen werden unter anderem die Standards in der Lehrerbildung nach Oser sowie die Standards für die Lehrerbildung nach Terhart überblicksartig dargestellt. (S. 712-744)
45.6: In ihrem Beitrag „Belastung und Beanspruchung im Lehrerberuf – Arbeitsplatz- und bedingungsbezogene Forschung“ nehmen die Autoren Andreas Krause und Cosima Dorsemagen eine arbeitswissenschaftliche Beschreibung des Lehrerberufs und den Besonderheiten des Arbeitsplatzes Schule sowie der Arbeitstätigkeit von Lehrkräften vor, Fragen der Arbeitsorganisation und die Rahmenbedingungen der Arbeitstätigkeit von Lehrerinnen und Lehrern werden behandelt. (S. 987-1013)