Rollenspiel, frei bzw. gebunden

Eine Rolle bzw. mehrere Rollen werden von ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmern übernommen bzw. an sie vergeben. In einem „freien Rollenspiel“ wird die ausgewählte bzw. zugewiesene Rolle ohne Vorgaben ausgefüllt; nur die Situation ist vorgeben. In einem „gebundenen Rollenspiel“ werden die zu spielenden Rollen näher beschrieben, z. B. auf Rollenkarten. Das Rollenhandeln wird damit in eine vorgegebene Richtung gelenkt.

Punkteabfrage

Auf einem vorgegebenen Raster darf jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer einen Punkt bzw. eine festgesetzte Anzahl von Punkten für den persönlichen Favorit bzw. die persönlichen Favoriten verteilen. Auch Meinungen zu einer Fragestellung können über eine „Punkteabfrage“ z. B. auf der Skala „stimme eher zu“ bis „stimme eher nicht zu“ abgebildet werden. Über die Anzahl der Punkte werden Gewichtungen sichtbar. So können beispielsweise Entscheidungen im Sinne der Gruppe oder ein Meinungsbild der Gruppe sichtbar gemacht werden.

Open Space

Ein Leitthema wird in mehrere Themenaspekte unterteilt. Für jeden Themenaspekt gibt es eine Station (z. B. einen Tisch), an der beispielweise Übungen bearbeitet oder Fragen diskutiert werden können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verteilen sich frei nach Interesse an den Tischen mit den entsprechenden Themenschwerpunkten. Dort werden gegebenenfalls in den gebildeten Kleingruppen vorgegebene Fragen diskutiert, Inhalte vertieft und Ergebnisse dokumentiert (z. B. auf einem Flipchart oder auf Moderationskarten). Auch während der Arbeit an den Stationen kann die Kleingruppe (noch) gewechselt werden, wenn die Teilnehmerin, der Teilnehmer den Eindruck hat, zu einem anderen Thema mehr beitragen zu können.

Murmelgruppe und Murmel-Mix-Methode

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dazu aufgefordert, eine von der Kurs- bzw. Seminarleitung vorgegebene These oder Leitfrage in Zweiergruppen mit der direkten Nachbarin bzw. dem direkten Nachbarn kurz zu diskutieren („Murmelgruppe“). Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer bleibt dazu an seinem Platz sitzen. Gegebenenfalls kann im Anschluss an diesen Austausch ein weiterer Austausch mit der Nachbarin bzw. dem Nachbarn auf der anderen Seite (hat man zuerst mit der Nachbarin bzw. dem Nachbarn zur Linken gesprochen ist dann die Nachbarin bzw. der Nachbar auf der rechten Seite dran) – zum gleichen Thema – angeregt werden („Murmel-Mix-Methode“). Durch die Aufforderung werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiviert, ihre Einstellung ist offener und kommunikationsbereiter. Die Bereitschaft, vor dem versammelten Plenum eine Frage zu beantworten oder sich an einer Diskussion zu beteiligen, steigt.

Meine Visitenkarte

Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer erhält ein Blatt (DIN-A4 oder DIN-A3), das durch Knicken in vier gleich große Rechtecke aufgeteilt wird. In der Mitte des Blattes wird ein Kreis eingezeichnet, in den jede/jeder ihren/seinen Namen einträgt. Vier Fragen bzw. Satzanfänge, die entweder durch die Kurs- bzw. Seminarleitung vorbereitet oder im Kurs erarbeitet wurden, werden in die vier Rechtecke geschrieben. In Einzelarbeit werden die Satzanfänge vervollständigt oder Meinungen zu den Fragen formuliert. Anschließend verteilen sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den ausgefüllten „Visitenkarten“ im Raum und suchen sich eine Partnerin oder einen Partner, die bzw. den sie noch nicht so gut kennen. Die eigene „Visitenkarte“ wird vor dem Körper gehalten. Man stellt sich so seinem Gegenüber vor und tauscht sich über das Thema aus.

Line-Up

Zu einer Fragestellung werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entlang einer imaginären Linie im Raum (z. B. von der Tafel zur Wand) aufgefordert, Stellung zu beziehen. Die jeweiligen Enden der Linie markieren eine „Ja-Position“ (z. B. „ich stimme voll zu“; „ich finde das sehr wichtig“, „ich kenne mich sehr gut aus“) oder eine „Nein-Position“ (z. B. „ich stimme gar nicht zu“, „ich finde das gar nicht wichtig“, „ich kenne mich gar nicht aus“). Gegebenenfalls können die beiden Endpunkte und die Mitte der gedachten Linie im Raum markiert werden.

Kugellager

Ein Thema wird in mehrere Unterthemen (z. B. 4 Unterthemen) gegliedert. In einem inneren und einem äußeren Stuhlkreis sitzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegenüber; in diesem Fall 4 Personen innen und entsprechend 4 Personen außen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im inneren Stuhlkreis sind die „Expertinnen und Experten“ für je ein Unterthema. Sie sammeln mit ihrer bzw. ihrem Gegenüber ca. 3-5 Minuten alles zu einem bestimmten Themenaspekt und dokumentieren die Informationen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im äußeren Stuhlkreis rotieren nach Ablauf der Zeit eine Runde und tauschen sich mit den verschiedenen Expertinnen und Experten aus.

Kartenabfrage

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer denken in Einzel- oder Gruppenarbeit über ein Thema, eine Frage- oder Problemstellung nach und notieren eine Idee bzw. einen Aspekt pro Karte. Im Anschluss werden die Karten von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und/oder der Kurs- bzw. Seminarleitung z. B. an einer Pinnwand gesammelt und dabei gegebenenfalls auch erklärt.

Kaffeehaus

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (mindestens 12 Personen) verteilen sich an 3-4 Tischen, an denen zu einem gemeinsamen Thema Aspekte gesammelt, diskutiert und frei dokumentiert werden. Nach einer festgelegten Zeit (z. B. 5 Minuten) wechseln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Tisch und knüpfen an den bereits festgehaltenen Dokumentationen der anderen Gruppen an. Nur eine Teilnehmerin bzw. ein Teilnehmer pro Tisch bleibt sitzen und erklärt den „Neuankömmlingen“ die bisherigen Ergebnisse. Diese Methode ermöglicht einen informellen Austausch.

Interaktive Mindmap

Die Kurs- bzw. Seminarleitung schreibt einen (Schlüssel-)Begriff bzw. ein Thema in die Mitte einer Tafel oder auf eine Moderationskarte, die sie in die Mitte einer Pinnwand heftet. Per Zuruf nennen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss dazu ihre Ideen, Meinungen, Vorerfahrungen etc., die von der Kurs- bzw. Seminarleitung – in Stichpunkten – mindmap-artig an der Tafel bzw. Pinnwand ergänzt werden. Die Stichpunkte können gegebenenfalls von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch selbst auf Karten geschrieben werden. Auf einen Blick können so Begriffe und Zusammenhänge zu einem Thema erkannt, assoziatives Denken geübt, auf ein Thema eingestimmt, Vorwissen abgefragt sowie an Vorwissen angeknüpft werden.